Fürstenberg, MAXIMILIAN EGON II. Christian Karl Aloys Emil
Leo Richard Anton Fürst zu
Geburtsdatum/-ort
13.10.1863 Lana (Böhmen)
Sterbedatum/-ort
11.8.1941 Schloß Heiligenberg am Bodensee (Baden)
Grundbesitz
ca. 42.000 ha in Böhmen, Baden und Württemberg (Hausen im Kinzigtal, Mösskirch,
Hohenhöwen, Wildenstein, Waldsperg, Werenwag, Immendingen, Weitra, Pürglitz
in Donaueschingen auch die Fürstlich Fürstenbergsche Brauerei
Konfession
katholisch
Verwandte und Konnubium
Vater:Maximilian Egon I. Fürst zu
Fürstenberg (1822–1873), Rittmeister im österreichischen
Husarenregiment "Kurfürst von Hessen-Kassel, Fideikommissherr, Mitglied des
böhmischen Landtags
Mutter:
Gräfin Leontine Antonie Marie von Khevenhüller-Metsch
(1843–1914)
Bruder:
Karl Emil Fürst von Fürstenberg (1867–1945), k.u.k. Kämmerer
Schwägerin:
Anna von Schönborn-Buchheim, verh. zu Hohenlohe-Langenburg (1865–1954),
Hofdame von Kaiserin Elisabeth von Österreich
Schwager:
Konrad zu Hohenlohe-Schillingsfürst (1863–1918), Gemahl von Franziska von
Schönborn-Buchheim, österreichischer Politiker, u.a. kurzzeitig
Ministerpräsident
Großvater:Karl Egon II. Fürst zu
Fürstenberg (1796–1854), Standesherr, Vizepräsident der Ersten
Kammer der Badischen Ständeversammlung und Mitglied des preußischen
Herrenhauses
Großvater:
Fürst Richard von Khevenhüller-Metsch
(1813–1877), Mitglied des Herrenhauses des österreichischen Reichsrates und
Mitglied des böhmischen Landtages
Onkel:Karl Egon III. Fürst zu
Fürstenberg (1820–1892), Standesherr, preußischer General der
Kavallerie, Mitglied des preußischen Herrenhauses
Cousin: Karl Egon (1852–1896), 1893–1896 Mitglied des
Reichstages (bei keiner
Fraktion)
Hofamt bzw. Stellung am Hof
Februar 1904–1918 Oberstmarschall von Wilhelm II.
seit den Verfahren gegen Philipp Fürst zu Eulenburg Ende 1906 sehr enger
Vertrauter Wilhelms II.
Ausbildung
Gymnasium in Prag
Jurastudium in Bonn und Prag
1885 rechtshistorische Staatsprüfung in Wien
1890 judizielle Staatsprüfung in Wien
Studentenverbindungen
1883 Corps Borussia in Bonn
Beruflicher Werdegang außerhalb des Hofes
seit 1886 Verwaltung des ererbten Sekundogeniturfideikommisses Pürglitz in
Böhmen
seit 1896 Haupt des Fürstlichen Gesamthauses
Militärische Laufbahn
zuletzt Charakter als Generalmajor in der deutschen und österreichischen
Armee
1899–1918 erbliches Mitglied des Preußischen Herrenhauses
1886–1918 Mitglied des Herrenhauses des österreichischen Reichsrats (Gruppe
Verfassungstreuer Großgrundbesitz, seit 1906 dessen Obmann, 1907–1918
Vizepräsident)
Mitglied der Ersten Kammer von Baden und der Kammer der Standesherren von
Württemberg
Kirchliches Engagement
Ehrenritter des Malteserordens
Kulturelles Engagement
1921 Begründung der späteren Donaueschinger Musiktage
Förderer des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung
Vereine/Verbände
nach 1918 Mitglied im Stahlhelm – Bund der Frontsoldaten, dessen Überführung in
die SA er 1933 unterstützte
Mitte 1933 NSDAP-Mitglied
1938 SA-Standartenführer
Auszeichnungen
Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies
Schwarzer Adlerorden
k. k. Kämmerer
österreichischer Geheimer Rat
Sonstige Bemerkungen
erbte 1896 durch den Tod seines Vetters Carl Egon Fürst zu Fürstenberg die
schwäbischen Stammbesitztümmer
lebte abwechselnd in Böhmen, Wien, Donaueschingen und Berlin
Bindeglied zwischen den Verbündeten Deutsches Reich und
Österreich-Ungarn
ab 1908 Geschäftsverbindung mit Christian Kraft Herzog zu Ujest in der Holding
Handelsvereinigung AG, dem sog. Fürstentrust, der 1913 im Bankrott und ca. 110
Mio. gemeinsamer Schulden endete, aber durch Ausgabe von Anleihen auf den
Fürstenberg‘schen Grundbesitz u. a. durch die Deutsche Bank nicht im Ruin endete,
völlige Schuldentilgung erfolgte infolge der Inflation um 1923
Quellen
GStA PK, BPH, Rep. 53, J Lit. F Nr. 3 (Briefe Fürstenbergs an Wilhelm II.
1901–1913)
Biogramm: Fürstenberg, in: Praktiken der Monarchie, hrsg. vom Akademienvorhaben "Anpassungsstrategien der späten mitteleuropäischen Monarchie am preußischen Beispiel (1786-1918)", Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin, Version 7 vom 15.05.2023, URL: https://actaborussica.bbaw.de/v7/P0005714