1849–1854 Mitglied der Zweiten Kammer (= Abgeordnetenhaus) (Rechte)
1854–1872 Mitglied des preußischen Herrenhauses, 1855-1862 dessen
Vizepräsident, 19.5.1862-8.8.1872 Präsident
1867–1869 Mitglied im Reichstag des Norddeutschen Bundes (Konservative)
1848/49 in
antirevolutionären politischen Kreisen aktiv
Mitbegründer und ab September 1861
Vorsitzender des konservativen Preußischen Volksvereins
Januar 1871 Reise nach
Frankreich, um Wilhelm I. die Glückwünsche des preußischen Herrenhauses zu
überbringen
Kirchliches Engagement
1852–1872 Kanzler des Johanniterordens und ab 1856 Kommendator für
Schlesien
1864 während des deutsch-dänischen Krieges stellte er den Orden in den Dienst
der Armee
Kulturelles Engagement
1870 Ehrenmitglied der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur
Auszeichnungen
22.3.1866 Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz
1867 Roter
Adlerorden 1. Klasse
Sonstige Bemerkungen
Breit vernetzter und exponierter Vertreter der konservativen Partei in Preußen
Vertrauensmann Bismarcks, der im Kondolenzschreiben vom 9.8.1872 schrieb: „Ich
habe wenig Freunde und keine Aussicht neue zu gewinnen; keiner aber ist für mich
so zuverlässig, so selbstlos und so liebenswürdig in seiner Freundschaft gewesen
wie Eberhard in etwa 25 Jahren wo wir uns näher gestanden haben (zit. nach: GStA
PK, I. HA Rep. 90 Annex B Nr. 343)
Biogramm: Stolberg-Wernigerode,
Eberhard Graf zu, in: Praktiken der Monarchie, hrsg. vom Akademienvorhaben "Anpassungsstrategien der späten mitteleuropäischen Monarchie am preußischen Beispiel (1786-1918)", Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin, Version 7 vom 15.05.2023, URL: https://actaborussica.bbaw.de/v7/P0005732