Biogramme

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Stolberg-Wernigerode, Eberhard Graf zu

Geburtsdatum/-ort

11.3.1810 Peterswaldau

Sterbedatum/-ort

8.8.1872 Johannisbad

Grundbesitz

  • 1854 nach dem Tod seines Vaters Majoratsherr der Herrschaft Kreppelhof (Kreis Landeshut) mit rd. 1.800 ha und Besitzer eines weiteren Ritterguts
Konfession

evangelisch

Ausgewählte Verwandte und Konnubium
Eltern und Ehepartner(in) werden immer und unabhängig von ihrer Tätigkeit angezeigt. Andere Verwandte erscheinen nur, wenn sie eins oder mehrere der folgenden Kriterien erfüllen:
  • Sie dienten am preußischen Hof.
  • Sie standen im höheren Staatsdienst Preußens.
  • Sie dienten als höhere Offiziere in der preußischen Armee (ab Major aufwärts).
  • Sie hatten ein politisches Mandat in Preußen inne.
  • Sie waren Großgrundbesitzer.
  • Sie hatten ein hohes Hof- oder Staatsamt außerhalb Preußens inne.

  • Allgemeine Informationen zu Verwandtschaftsverhältnissen: kinderlos
  • Vater: Anton Graf zu Stolberg-Wernigerode(1785–1854), Oberpräsident der Provinz Sachsen, Minister des Königlichen Hauses
  • Mutter: Luise Freiin von der Recke (1787–1874)
  • Gemahlin: (26.5.1842) Marie Wilhelmine Johanna Prinzessin von Reuß zu Köstritz (1822–1903)
  • Hofamt bzw. Stellung am Hof

    • 21.2.1857 Vize-Oberjägermeister bei Friedrich Wilhelm IV.
    • 1861–1868 Zweiter Oberjägermeister bei Wilhelm I.
    • 30.10.1869–1872 Erster Oberjägermeister bei Wilhelm I.
    Ausbildung

    • erste Erziehung durch Hauslehrer
    • 1824–1830 Lehranstalt in Bunzlau und Gymnasium in Glogau
    Beruflicher Werdegang außerhalb des Hofes

    • 1851–1859 Landrat im Kreis Landshut
    • Juli 1869–8.8.1872 Oberpräsident der Provinz Schlesien
    Militärische Laufbahn

    • 1830 Eintritt in die preußische Armee
    • Dienst im 2. Garde-Ulanen-Regiment
    • 1836 2. persönlicher Adjutant von Prinz Wilhelm (I.) von Preußen
    • 1841 Premierleutnant
    • 1842 als Rittmeister Abschied aus dem aktiven Militärdienst
    • 1866 Teilnahme am Feldzug in Böhmen und Militärinspekteur der freiwilligen Krankenpflege in Berlin
    • 1866 Charakter als Generalmajor à la suite der Armee
    • 1870 Charakter als Generalleutnant à la suite der Armee
    Politisches Engagement (Mandate, Gewerkschaften, Parteien)

    • 1847 Mitglied des Vereinigten Landtags
    • 1849–1854 Mitglied der Zweiten Kammer (= Abgeordnetenhaus)
    • 1854–1872 Mitglied des preußischen Herrenhauses, 1855–1862 dessen Vizepräsident, 19.5.1862–8.8.1872 Präsident
    • 1867–1869 Mitglied im Reichstag des Norddeutschen Bundes (Konservative)
    • 1848/49 in antirevolutionären politischen Kreisen aktiv
    • Mitbegründer und ab September 1861 Vorsitzender des konservativen Preußischen Volksvereins
    • Januar 1871 Reise nach Frankreich, um Wilhelm I. die Glückwünsche des preußischen Herrenhauses zu überbringen
    Kulturelles Engagement

    • 1870 Ehrenmitglied der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur
    Auszeichnungen

    • 22.3.1866 Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz
    • 1867 Roter Adlerorden 1. Klasse
    • 1852–1872 Kanzler des Johanniterordens und ab 1856 Kommendator für Schlesien (während des deutsch-dänischen Krieges 1864 stellte er den Orden in den Dienst der Armee)
    Sonstige Bemerkungen

    • Breit vernetzter und exponierter Vertreter der konservativen Partei in Preußen
    • Vertrauensmann Bismarcks, der im Kondolenzschreiben vom 9.8.1872 schrieb: „Ich habe wenig Freunde und keine Aussicht neue zu gewinnen; keiner aber ist für mich so zuverlässig, so selbstlos und so liebenswürdig in seiner Freundschaft gewesen wie Eberhard in etwa 25 Jahren wo wir uns näher gestanden haben.“ (zit. nach: GStA PK, I. HA Rep. 90 Annex B Nr. 343)
    Quellen

    • GStA PK, BPH, Rep. 8, Nr. 94, Bl. 23
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    Quelle: