Biogramme

Die Auswahl des ersten Stichjahres war vor allem praktisch begründet. Da die straßenweise Hausnummerierung in Berlin erst im Jahr 1799 begonnen hatte und zum Teil auch wieder verändert worden war, weisen die einschlägigen Adresskalender und Stadtpläne von Berlin erst seit 1800 Hausnummern auf, die eine quellenbasierte genaue Zuordnung von Adressen für eine Wohntopographie ermöglichen. Dementsprechend wurden bei der Datenerhebung Adress- bzw. Wohnungsnachweise aus den Jahren 1801 und 1802 genutzt.

Ein zweiter Aspekt war die Nutzung einer auskunftsfähigen wie auch frei verfügbaren historischen Karte von Berlin. So mussten sowohl Straßennamen als auch mindestens Ecknummern verzeichnet sein, um eine Zuordnung und darauf folgend eine digitale Verbindung zwischen Adresse und Geopunkt auf einer modernen Karte zu ermöglichen. Zudem sollte die gewählte historische Karte natürlich zeitlich passen, um Verzerrungen zu vermeiden, die durch mögliche Umbenennungen von Straßen entstehen könnten. Für die vorliegende Wohntopographie wurde schließlich ein Stadtplan von 1811 aus dem Bestand der Zentral- und Landesbibliothek Berlin gewählt, der den Anforderungen entspricht und dessen Nummerierung mit den erhobenen Daten korrespondiert.

Die Datenaufnahme der Bewohner*innen erfolgte in zwei Schritten. Zunächst wurden die Hofbeamt*innen aus dem Staatshandbuch erfasst und ihre Wohnanschriften aus dem Adresskalender ermittelt. Im zweiten Schritt wurden die Nachbar*innen der erfassten Hofbeamten über die bekannten Adressen ergänzt. Dafür wurde der tabellarische Stadtplan von Petersheiden genutzt, der die Eigentümer eines jeden Hauses in Berlin nachweist. Bei der Datenaufnahme wurden sowohl die Eigentümer aller Häuser, in denen Hofbeamte zur Miete wohnten, als auch die Eigentümer der Häuser links und rechts neben den von Hofbeamten bewohnten Häusern erfasst. Diese Methode birgt jedoch die Gefahr einer konzeptuellen Ungenauigkeit, da nicht sicher ist, ob die verzeichneten Hauseigentümer auch in ihrer Immobilie wohnten bzw. wer außerdem noch an dieser Adresse wohnte. Dementsprechend beruhen die in der Wohntopographie dargestellten Nachbarschaftsverhältnisse auf einer weiten Definition von Nachbarschaft, die nicht notwendigerweise physische Nähe einschließt. Diese Ungenauigkeit muss mangels weiterer Quellen hingenommen werden.

Verwendete Quellen:

Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat – 1801. Berlin 1801

Neander von Petersheiden, Karl: Neue anschauliche Tabellen von der gesamten Residenz-Stadt Berlin, oder Nachweisung aller Eigenthümer, mit ihrem Namen und Geschäfte, wo sie wohnen, die Nummer der Häuser, Straßen und Plätze, wie auch die Wohnungen aller Herren Officiere hiesiger Garnison / zum zweitenmale dargestellt von Neander v. Petersheiden. Berlin 1801.

Adreß-Kalender der Königlich Preußischen Haupt- und Residenz-Städte Berlin und Potsdam, besonders der daselbst befindlichen hohen und niederen Collegien, Instanzien und Expeditionen: auf das Jahr 1801. Berlin 1801.

Adreß-Kalender der Königlich Preußischen Haupt- und Residenz-Städte Berlin und Potsdam, besonders der daselbst befindlichen hohen und niederen Collegien, Instanzien und Expeditionen: auf das Jahr 1802. Berlin 1802.

Grundriss von Berlin / Selter, Jean Chretien. – Berlin: Schropp, 1811. Digitalisiert durch die Zentral- und Landesbibliothek Berlin. URL: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:109-opus-104308